In stiller Erinnerung an jene, die ihr Leben verloren haben.
Diese Stätte erinnert an Menschen, die durch Suizid von uns gegangen sind, oft im Schatten von Scham und gesellschaftlicher Verurteilung. In vielen religiösen Traditionen wurde Suizid lange Zeit als moralisch unzulässig angesehen, als eine Verneinung des Lebens, das als Geschenk gilt. Oft blieb den Hinterbliebenen nur ein unbeachtetes Ende. Die Opfer wurden nicht mit Denkmälern geehrt, sondern häufig vergessen oder tabuisiert.
Dabei ist der Verlust real und tiefgreifend: Zwar existieren nur wenige Gedenkorte speziell für Suizidopfer, doch die Zahl der Betroffenen wächst. In vielen Ländern ist der Suizid unter Jugendlichen und jungen Erwachsenen eine der führenden Todesursachen. International wird angegeben, dass bei den 15- bis 29-Jährigen Suizid zu den drei wichtigsten Todesursachen zählt.
In Österreich zeigt sich ebenfalls, dass die Gesamtrate über dem europäischen Durchschnitt liegt. Trotz dieser kritischen Lage, etwa, dass im Jahr 2024 laut Schätzungen 3x so viele Menschen durch Suizid versterben, wie im Straßenverkehr, fehlt vielerorts das sichtbare Zeichen des Gedenkens.
Die Scham, das stille Wissen, dass „sich selbst das Leben nehmen" in vielen Kreisen als Versagen, Schuld oder Tabu gilt, prägt das Umfeld der Hinterbliebenen. Es bleibt oft ungesprochen, keine Kerze wird gezündet, kein Name wird genannt, keine Gedenktafel errichtet. Dabei ist jede Geschichte einzigartig, jede verlorene Person ein Mensch mit Hoffnungen und Erinnerungen.
Diese Gedenkstätte setzt ein sichtbares Zeichen des Respekts, der Erinnerung und der Offenheit.
Hier darf Trauer sein. Hier darf gesagt werden: Du warst nicht allein. Du wirst nicht vergessen.
“Möge dieser Ort ein Raum sein für Mitgefühl und Erinnerung und ein Spiegel dessen, dass Leben schützenswert ist, auch wenn die Dunkelheit überwältigend war.”
Zur Gestaltung
Der Kiesweg ist der Weg zum goldenen Kreuz. Darüber steht „In Gedenken an die Opfer des Suizids“. Blaue und lila Schleifen sind Symbole für Suizidopfer. Die blaue Farbe symbolisiert den „Himmel“ und das „Paradies“, wo die Suizidopfer hoffentlich Ruhe gefunden haben. Auch das Licht steht für diese Hoffnung.
Es gibt Hilfe!
Wenn Sie oder eine andere Person sich in einer scheinbar ausweglosen Situation befindet, zögern Sie nicht, Hilfe anzunehmen bzw. anzubieten.
Notrufnummer 142 – rund um die Uhr, jeden Tag für Sie da. Kostenlos und vertraulich.
Die Erinnerungsstätte wurde gestaltet von Schülerinnen der 8MED-Klasse BRG Hamerlingstraße:
Viktoria Baumgartner, Sophia Danner, Hana Haskic, Lena Lechner-Stelzer, Blessing Nweke, Sarah Stockinger.
Mehr zum Projekt “Gegen das Vergessen. Wir gestalten Erinnerung”.










