Blicke auf den Tod - Veranstaltungsreihe am Ort der Abschiedskultur 2023

Im Vorfeld von Allerheiligen lädt der St. Barbara Friedhof ein, sich mit dem existentiellen Thema Tod aus verschiedenen Perspektiven zu beschäftigen. Die Veranstaltungs-Reihe steht im Zeichen des „Memento mori“, des Eingedenkens der eigenen Sterblichkeit.

Di. 3 Oktober 2023, 19.00 Uhr

Lieder und Texte über Leben und Tod.

MIT EWA UND BOHDAN HANUSHEVSKY.

Ewa & Bohdan Hanushevsky sind bekannt als Gründungsmitglieder von „Kohelet3“, ein seit 30 Jahren aktives Musikensemble für Jiddische, Roma und Osteuropäische Musik. Ihre osteuropäische Wurzeln sind darin unverkennbar: Ewa, deren Mutter aus Slowenien kommt und ihr Vater, der ein echter „Wiener“ war, ist seit 46 Jahren verheiratet mit Bohdan, dessen beide Eltern aus der Ukraine flüchteten und in den USA sich niederliessen, wo er dann geboren wurde. Und im letzteren ist der native-speaking Singer-Songwriter auch zu hören.

Beim Abend in der großen Abschiedshalle am St. Barbara Friedhof präsentieren Ewa und Bohdan – v.a. in englischer Sprache – Eigenkompositionen (z.B. „On the Banks of a River“) sowie andere Songs aus Nordamerika (z.B. „By My Side“), einige Kostproben aus ihrem koheletischen Repertoire (z.B. „Mir Lejbn Ejbig“), sowie eigene Poesie- und Prosa-Texte (z.B. „Das Arme Mädchen, das ihren Wald Verlor“).


Mo. 9. Oktober 2023, 18.00 Uhr

Der Tod im Judentum.

VORTRAG ÜBER JÜDISCHE ABSCHIEDSKULTUR IN OBERÖSTERREICH. 

Nach jüdischem Verständnis ist der Tod wie die Nacht, die zwischen zwei Tagen liegt: dem Tag auf dieser Welt und dem Tag des ewigen Lebens.
Der Tod gehört zum Leben: „Denn Staub bist du, zum Staub musst du zurück“ (Gen 3,19). Im Glauben an einen gerechten Gott und der Erfahrung einer vielfach ungerechten Welt, entstand im Judentum die Hoffnung auf die Auferweckung der Gerechten und auf ewiges Leben bei Gott. Die Bestattung von verstorbenen Jüdinnen und Juden sollte in der Regel innerhalb von 24 Stunden erfolgen. Tote werden nicht verbrannt, sondern der Erde zurückgegeben. Jüdische Gräber dürfen nicht wieder belegt werden. Die Ruhe der Toten zu stören ist schmählich, ihnen gehört die Erde in die sie gebettet wurden − auf ewig. So auch am jüdischen Friedhof von Linz, der örtlich im Areal des St. Barbara Friedhofs liegt, und 2022 generalsaniert wurde.

Dr.in Charlotte Herman ist seit 2013 Präsidentin der Israelitischen Kultusgemeinde (IKG) in Linz. Seit den 1990er-Jahren ist die mittlerweile pensionierte Zahnärztin in der Gemeinde aktiv.


Di. 24. Oktober 2023, 18.00 Uhr

Tod und Trauer: Streifzüge durch die Kunstgeschichte.

Der Vortrag muss leider verschoben werden. Frau Univ.-Prof.in Dr.in Ilaria Hoppe (KU Linz) ist kurzfristig erkrankt. Der neue Termin wird auf der Website bekannt gegeben.

Zu den großen Themen der christlichen Kunst gehören Trauer und Tod. Schon ihr Symbol ist die Darstellung des Sterbenden, dem sich die Trauergemeinde in erzählenden Bildern nähert. Doch das war nicht immer so, denn das Kreuz als Symbol und die oft drastische Inszenierung des Leidens setzten sich erst allmählich durch.
Anhand ausgewählter Beispiele von der Spätantike bis in die Gegenwart gibt der Vortrag einen Überblick über den Wandel der Ikonographie von Trauer und Tod. Zugleich lässt sich erkennen, wie unterschiedlich Kultur und Gesellschaft sie deuten und bewerten.

Seit 2016 leitet Univ.-Prof.in Dr.in Ilaria Hoppe das Institut für Kunst in gegenwärtigen Kontexten und Medien an der Katholischen Privat-Universität Linz.
Zuvor war sie an der Humboldt-Universität zu Berlin für den Studiengang Gender-Studies tätig. Sie studierte Kunstgeschichte, Italianistik und Philosophie in Düsseldorf und Berlin. Zu ihren Forschungsschwerpunkten zählen urbane Kunst und Kultur, Frauen- und Geschlechterforschung sowie die Kunst der Frühen Neuzeit.


Alle Veranstaltungen finden am St. Barbara Friedhof, Friedhofstr. 1, 4020 Linz statt.
Der Eintritt ist frei.
Um freiwillige Spenden wird gebeten.