Jüdischer Friedhof generalsaniert

Anfang Dezember 2022 wurde der jüdische Friedhof nach einer Generalsanierung feierlich eröffnet. Er liegt lokal im Areal des St. Barbara Friedhofs, wird aber von der Israelitischen Kultusgemeinde selbst verwaltet.

"Wir freuen uns über den neu sanierten jüdischen Friedhof. Die gute Nachbarschaft wird ganz sicher weiter gepflegt", sagt Clemens Frauscher, Verwalter des St. Barbara Friedhofs. Der St. Barbara Friedhof unterstützt die Kultusgemeinde logistisch bei den nur alle paar Jahre stattfindenden Bestattungen. 

Die Geschichte der beiden Friedhöfe ist eng miteinander verwoben: Erst im Jahr 1862 konnte die jüdische Gemeinde ein Grundstück in der damaligen Gemeinde Lustenau – nur 200 Meter vom St. Barbara Friedhof entfernt – erwerben, um dort ihre Verstorbenen zu bestatten. Nach der Machtübernahme durch die Nationalsozialisten war der jüdische Friedhof unmittelbar von Schließung bedroht. In dieser kritischen Situation bewährte sich das mittlerweile gute Verhältnis zwischen katholischer Kirche und Kultusgemeinde.
1938 wurde dem Barbara-Gottesacker-Fonds das gesamte Grundstück zur Pacht auf 99 Jahre angeboten. Die Gegenleistung war, den jüdischen Friedhof "zu bewachen, zu betreuen und instand zu halten". 1945 wurde der Pachtvertrag einvernehmlich wieder gelöst. 

Die Stadt Linz wird in den nächsten 20 Jahren für die weitere Pflege des denkmalgeschützten jüdischen Friedhofs sorgen. Im Zuge der im Oktober 2022 abgeschlossenen Generalsanierung wurden die Grabsteine gesichert und mit den Gräbern verbunden. Es wurden neue Bäume gepflanzt. Ein Teil der dafür aufgewandten Mittel stammt aus dem "Fonds zur Instandsetzung der jüdischen Friedhöfe in Österreich" des Bundes. Der jüdische Friedhof ist öffentlich nicht zugänglich. 

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Fotos: privat